Die Diversität in den Wiesen nimmt von Jahr zu Jahr drastisch ab. Letztes Jahr blühten noch Wiesensalbei, Skabiosen, da und dort auch noch Margeriten, Wolfsmilch und viele andere Wiesenblumen. Nicht auf jeder Wiese, aber auf einigen, auch den großen. Ich kenne die Ursache nicht, wahrscheinlich ist Düngung (und hoffentlich nicht auch noch "Unkrautvertilgung") aus welchen Gründen auch immer. Sehr sehr bedauerlich!!!
Es gibt in der Umgebung kaum mehr große Wiesen, auf denen eine große Vielfalt an Wildkräutern wachsen kann, hier wäre der Platz dafür. Der Eichkogel in Mödling ist geschützter Bereich mit einer einzigartigen Flora und auch Fauna. Diese Chance wurde und wird hier vergeben und das mit voller Absicht. Ein Park in dieser Größe hätte die Chance eine Erlebniswelt an Vielfalt zu bieten, warum man darauf verzichtet ist kaum nachzuvollziehen!
Ich war am Wochenende im Park von Schloß Eckhartsau an der Donau. Die Wiesen dort sind eine Pracht. Man hat schmale Streifen hineingemäht und man kann so quasi durch eine hüfthohe Wildblumenwiese lustwandeln...
Sehr geehrte Frau Firsching!
AntwortenLöschenDie Artenzusammensetzung unserer Wiesen könnte sicherlich besser sein, die Gründe dafür sind aber sehr vielschichtig anzusetzen. Ich kann Ihnen aber versichern dass wir keinesfalls bewusst eine Verarmung der Situation herbeiführen.
Hauptproblem der letzte Jahre ist die spürbare Veränderung der Niederschlagsintensität. Wir haben eine kaum mehr vorhandene Winterfeuchte, nenneswerte Schneelagen gibt es nicht mehr zu verzeichnen. In den vergangenen Frühjahren, ca. ab 2010/2011 war es bei weitem viel zu trocken, die Trockenschäden sind allerorts im Schlosspark zu erkennen. Die gemähte Wiesenfläche beim Parkhaupteingang bietet derzeit ein Bild wie Anfang August. Die Gräser un Kräuter auf unseren Wiesen samen sich zwar ganz gut aus, es fehlt jedoch an Feuchtigkeit für das Keimen im Frühling. Gerade dickschaliges Saatgut ist dem dünnschaligen Saatgut der Gräser hier im Nachteil. Am gesamten Schlosspark ist die Trockenheit deutlich abzulesen, auch der Baumbestand bereitet mir in diesem Zusammenhang bereits ernsthafte Sorgen.
Generell sind die Standorte im Schlosspark sehr mager, das Gelände wurde in den letzten Jahrhunderten mehrmals verändert oder angehoben. Allein der Bereich rund um das alte Schloss ist im letzten Jahrhundert um ca. 20 cm angehoben worden. Wir haben daher meist keinen natürlich gewachsenen Boden, vor 200 Jahren wurde beispielsweise der gesamte Aushub vom Schlossteich im Park verteilt, Material auch aus den tieferen Bodenschichten. Auch dieser Umstand erschwert das Wachstum der Pflanzen deutlich.
Auf den sehr mageren Standorten sind die Gräser im Vorteil, diese sind wesentlich genügsamer und anspruchsloser. Wir prüfen seit lägerem verschiedene Lösungen der Bodernverbesserung, Kompostgaben oder Regenwurmhumus sind hier überlegenswert.
Was ich Ihnen versichern kann: Es wird im Schlosspark weder gedüngt noch sonst ein Mittel ausgebracht. Wir sind Natur im Garten Schaugarten, Natura 2000 Gebiet, wir werden laufend auf die Einhaltung der entsprechenden Kriterien geprüft. Wir sind seit vielen Jahren davon überzeugt, dass der Schlosspark keine chmischen Mittel benötigt und wir leben das auch. Der Bärlauch, der bei uns im Frühling geerntet wird, ist Bio zertifiziert, allein bei den damit verbundenen Kontrollen wäre anorganischer Dünger aufgefallen.
Sehr geehrte Frau Firsching, wir verzichten nicht auf die Diversität, wir sind daran sogar sehr interessiert. Das ist einer der Gründe, warum viele Natur- und Gartenliebhaber unseren Schlosspark besuchen. Die mageren Standorte aber vor allem die sich stark ändernden klimatischen Voraussetzungen erleichtern uns die Arbeit nicht unbedingt. Darum gilt es in den nächsten Jahren langfristige Lösungen zu finden.
Es liegt uns, es liegt mir persönlich sehr viel an diesem Schlosspark. Ich kann Ihnen abschließend noch einmal versichern, dass wir stets im Sinne der Parkanlage handeln und keine für die Parkanlage nachteiligen Schritte setzen.
mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Mastny